Überspringen zu Hauptinhalt
m.reimold@gft-online.de

Du willst einen Mentor finden? So geht's!

Du willst einen Mentor finden? Im Alltag sind dir sicherlich bereits unzählige Mentoren begegnet. Oftmals weißt du ganz genau, zu welchen Themen du welche Person in deinem direkten Umfeld befragen kannst. Egal ob es um den heimischen Gemüsegarten oder das Backen geht -sicherlich kommen dir zu den verschiedensten Themen ganz bestimmte Personen in den Sinn.

Schwieriger wird es da in Fragen der Persönlichkeitsentwicklung oder Unternehmensführung. Dabei wäre es für viele Menschen so wichtig, die fehlende Unterstützung in ihrem Umfeld bei der Umsetzung ihrer Ziele und Visionen zu kompensieren. Passende Mentoren für deine eigene berufliche Karriere zu finden ist dann manchmal doch nicht so einfach.

Zusammenfassung

Hier wird dir erklärt, wie du als Mentee den geeigneten Mentor für dich findest. Dabei geht es vor allem um die Qualifikationen, die dein Mentor mitbringen muss, welche Menschen besonders einen Blick bei deiner Suche wert sind und welche Gedanken du dir schon währenddessen über das Mentoring machen musst. Außerdem erzähle ich dir, was zu tun ist, sollte der Mentor sich nicht als „der Richtige“ herausstellen.

  • Qualifikationen deines Mentors
  • Wo Mentoren zu finden sind
  • Individuelle Kriterien für den Mentor
  • Trennung des Mentees vom Mentor

Welche Qualifikationen dein Mentor mitbringen muss

Welche Qualifikation ein Mentor mitbringen muss, ist teilweise auch abhängig gegenüber deiner Zielsetzung als Mentee. Im Groben lassen sich die erforderlichen Qualifikationen deines Mentors wie folgt einteilen:

  • Erfahrung und Fachwissen
  • Netzwerk in Branche und Unternehmen
  • Gegenseitiges Vertrauen
  • Erreichbarkeit
  • Gegenseitige Sympathie

Einer der wichtigsten Qualifikation, die dein Mentor mitbringen sollte, ist Erfahrung und Fachwissen in deinem Bereich. Er sollte Gefallen daran finden, sein Expertenwissen an dich weiterzugeben. Geht es um eine fachliche Unterstützung, braucht es einen Mentor mit entsprechendem Fachwissen. Willst du jedoch den Umgang mit Führungsaufgaben lernen, findest du vorwiegend in Führungskräften den passenden Mentor. Insbesondere frisch gebackene Unternehmer benötigen häufig Beratung in Sachen Finanzen, Organisation oder Marketing und Vertrieb.

Die Aufgaben deines Mentors

Alle Qualifikationen nützen nichts, wenn dein Mentor nicht seinen Aufgaben nachkommt. Bestenfalls findest du also jemanden, der sich selbst weiterentwickeln will. Zwar steht deine Förderung als Mentee im Mittelpunkt – der Mentor allerdings profitiert genauso von eurer Beziehung. Dieser sollte sich im Vorfeld jedenfalls einer Reihe von Fragen stellen:

  • Ist er motiviert, andere Menschen bei ihrer Entwicklung zu unterstützen?
  • Hat er ebenfalls Interesse an seiner eigenen persönlichen Weiterentwicklung?
  • Will er sein eigenes Netzwerk weiter ausbauen?
  • Möchte er seine Sozialkompetenzen fördern?

Beim Mentor muss auf jeden Fall das ausdrückliche Interesse vorhanden sein, zu deiner Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung beizutragen. Logischerweise ist dafür ein angemessenes Maß an Lebens- und Berufserfahrung nötig – das Mentoring wäre sonst nur von kurzer Dauer. Der Mentor hat Aufgabe, sein Wissen über Regeln und Strukturen in der Branche an dich weiterzugeben. Dafür muss er natürlich Gefallen daran finden, über diese Dinge zu reden und vielleicht das ein oder andere Detail zu verraten.

Neben dem Insiderwissen aus deiner Branche wäre es für dich überaus hilfreich, wenn du Zugriff auf das umfangreiche Netzwerk des Mentors hast. Das wird insbesondere dann wichtig, wenn Strategien zum Erreichen deiner Ziele ein breites Netzwerk benötigen.

Zusätzlich müsst ihr beiderseits Vertrauen in diese Beziehung mitbringen. Vertrauliches, was ihr unter vier Augen beredet, darf nicht ohne Weiteres nach außen getragen werden. Ihr selbst könnt die Spielregeln festlegen – und solltet das für ein harmonisches Verhältnis zwischen Mentor und Mentee machen.

Ein Mentor mit Sozialkompetenz und Empathie

Das fachliche Wissen vom Mentor ist unabdingbar – zu gutem Mentoring gehört aber auch eine gehörige Portion an Sozialkompetenz. Wollen du und dein Mentor erfolgreich sein, müsst ihr harmonieren. Das gelingt nur bei gegenseitigem Entgegenkommen. Denn hinsichtlich der hierarchischen Rangordnung seid ihr in dieser Mentor-Mentee-Beziehung gar nicht so weit auseinander. Die Unterschiede zwischen euch beiden liegen hauptsächlich im ungleichen Erfahrungsschatz.

Somit wird es vermutlich früher oder später zwischen euch beiden zu einer unausweichlichen Konfliktsituation kommen. Hierbei gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und Kompromisse zu finden. Ihr wollt gemeinsam ein Ziel erreichen? Dann kooperiert! Dein Feedback als Mentee darf in diesen Situationen jedenfalls nicht leichtsinnig zurückgewiesen werden. Der Mentor muss diese Rückmeldungen ernst nehmen: Auch er kann von Mentees viel Neues lernen.

Geht also gegenseitig auf Wünsche und Anmerkungen des anderen ein und bestimmt gemeinsam realistische Ziele. Eine gute Portion Empathie erleichtert es dem Mentor, dein Wesen und deine Bedürfnisse richtig einzuschätzen. Einem guten Mentor gelingt dieser Wechsel zwischen den Perspektiven mühelos.

Dem Mentee (nicht zu viel) Freiraum lassen

Ein guter Mentor unterstütz dich dabei, ein Bewusstsein für deine eigenen Stärken zu schaffen. Sichtbar werden diese besonders dann, wenn der Mentee nicht immer dem Rat eines Mentor folgt. Dadurch macht ein Mentee seine eigenen Erfahrungen und Fehler – was zum Leben einfach dazugehört. Zudem sind das die perfekten Gelegenheitrn um auszuloten, welche Kompetenzen du bereits besitzt und wo es noch Defizite gibt. Beide Aspekte solltest du weiterentwickeln. Du lernst mit Schwächen umzugehen und deine Stärken auszuspielen.

Der Faktor Zeit spielt eine weitere entscheidende Rolle im Mentoring. Tauchen bei dir plötzlich persönliche Probleme auf, braucht es vor allem dann den Rat und die Erfahrung deines Mentors. Erreichst du deinen Mentor dauerhaft nicht oder nur unzuverlässig, vernachlässigt er damit eine seiner Kernaufgaben. Dann ist er wohl denkbar ungeeignet als dein Mentor.

Ein erfolgreiches Mentorenprogramm: Ohne Sympathie geht nichts

Dein Mentor benötigt noch eine ganz besondere Qualifikation: Er sollte dir sympathisch sein – wie auch du ihm sympathisch sein solltest. Denn mit gegenseitigen Sympathien fällt es deutlich leichter, ein entspanntes Verhältnis zueinander zu pflegen. Darum ist es auch so wichtig, dass du dich bei der Suche nach deinem Mentor nicht verstellst. Sonst offenbaren sich zu einem späteren Zeitpunkt Probleme, die du hättest vermeiden können.

Außerhalb deiner beruflichen Karriere bist du sicherlich schon jemanden begegnet, den du besonders gerne zu bestimmten Themen befragt hast. Diese alltäglichen Begegnungen ähneln sehr einem Mentorat und entstehen insbesondere da, wo sich zwei Menschen begegnen, die sich gut leiden können.

Begegnungen im Alltag können sogar so weit gehen, dass du jemanden triffst, der dich auf deinem Karriereweg mit Fachwissen unterstützen könnte oder in Unternehmensführung jahrelange Erfahrung vorweisen kann. Nutze solche Zufälle auf jeden Fall für dich. Hat derjenige sogar Freude daran sein Wissen zu teilen, ist dieses kostenlose Mentoring das Beste, was dir passieren kann.

Ist in deinem persönlichen Umfeld jedoch keine dieser passenden Mentoren zu finden – wozu übrigens auch Familie und Freunde zählen können –  ist es an der Zeit, neue Kontakte zu knüpfen. Besonders die Erreichbarkeit deines Mentors wird essentiell, wenn wichtige Entscheidungen anstehen. Der Nutzen deines Mentors tendiert gegen Null, wenn in diesen Situationen kein Rat eingeholt werden kann.

Wo du den richtigen Mentor findest

Du solltest zum Start deiner Mentorensuche ganz genau wissen, wen oder was du eigentlich brauchst. Dabei solltest du vor allem auf folgende Menschen einen Blick werfen, um den richtigen Mentor zu finden.

  • Ein Vorgesetzter:

    In großen Unternehmen oftmals nicht ganz so einfach, ist der eigene Vorgesetzte häufig eine Person, von der sie in einem Mentorat viel lernen können. Vielleicht besitzt er die Position, die du irgendwann mal erreichen willst.

  • Ein Fachexperte:

    Vielleicht kennst du schon Experten in deinem Bereich, zu denen du aufsiehst. Ist das der Fall, versuche mit diesen in Kontakt zu treten. Das können Selbstständige oder Unternehmer sein, welche dir beruflich voraus sind.

  • Ein Brancheninsider:

    Diese kennen sich besonders gut auf dem Markt und in möglichen, zukünftigen Trends auf diesem aus. Außerdem verfügen Brancheninsider häufig über ein hervorragendes Netzwerk, dass du im Mentoring zu deinem Vorteil nutzen kannst.

Sind diese Mentoren in Persona von Fachexperten oder Brancheninsider nicht auf entsprechenden Vermittlungs-Seiten (oder bei uns) zu finden, musst du dich möglicherweise auf Messen oder Veranstaltungen trauen, auf denen diese Experten in deinem Bereich zugegen sind. Ansonsten bediene dich der einfachen Google-Suche. Auch hier wirst du sicherlich nach einer guten Recherche in deinem Bereich fündig, in welchem du betreut werden möchtest.

Trete jedenfalls mit Unternehmern in Kontakt, die in ihrem bzw. deinem Bereich Erfolge vorweisen können. Wenn du dann mit tatkräftiger Hilfe und guten Tipps unterstützt wirst, muss demjenigen nicht mal bewusst sein, dass er damit eine Mentoring-Beziehung eingegangen ist. Mentoring kann somit rein informell abgehalten werden. Ein formelles Abkommen anhand eines Mentoring-Programms wird vor allem dann nötig, wenn du die Frequenz der Treffen und Gespräche sowie die persönliche Zielsetzung schriftlich festhalten willst.

Sofern du nicht schon bei uns fündig wirst, wird dir auch bei der Suche nach diesem formellen Mentoring Google weiterhelfen können. Ansonsten schau dich bei der IHK oder der Wirtschaftsförderung deiner Region um. Hier wird unter anderem vielen jungen Startups geholfen, mit den richtigen Mentoren in die Erfolgsspur zu finden.

Wie viel Mentoring soll es sein?

Schon bei der Suche solltest du dir Gedanken darüber machen, wie umfangreich das Mentoring sein soll. Das wird insbesondere dann wichtig, wenn du das Mentorenprogramm formell festhalten willst. Verschiedene Fragen, die du im Vorfeld beantworten solltest, sind beispielsweise:

  • Soll das Mentoring in einem längerfristigen Zeitrahmen geschehen?
  • Soll der Mentor dich auf dem Karriereweg begleiten oder dich darauf vorbereiten?
  • Reicht dir das monatliche Gespräch mit dem Mentoren oder willst du ihn mehrmals die Woche sprechen?

In vielen privaten Mentoring-Programmen ist eine Vereinbarung über sechs Monate Standard und kann je nach Bedarf verlängert werden. Sich über eine Verlängerung Gedanken zu machen, ist spätestens dann lohnenswert, wenn die vereinbarten Ziele für diesen Zeitraum vielleicht zu ambitioniert, doch mit dieser Partnerschaft zu erreichen sind. Das ist regelmäßig der Fall, wenn sich Mentor und Mentee vertrauen, gegenseitig unterstützen und offenes, konstruktives Feedback geben können.

Andersrum sollte die Beziehung nicht zu lange aufrechterhalten werden – vor allem nicht dann, wenn der Mentor selbst von dir, also seinem Schützling überflügelt wird. Ist der Mentee nach Ablauf der ersten sechs Monate bereits so erfolgreich, dass der aktuelle Mentor keine hilfreiche Expertise mehr bereitstellen kann, ist der Nutzen einer Weiterführung dieses Mentoring-Programms jedenfalls minimal.

Wenn der Mentor nicht „der Richtige“ ist

War das Mentoring erfolgreich, ist irgendwann der unausweichliche Zeitpunkt gekommen, in dem beide Teilnehmenden des Mentoring-Programms getrennte Wege gehen müssen. Aber es gibt auch andere Fälle, in denen eine Trennung vonnöten ist.

Mentoren setzen gegenüber ihren Mentees oftmals andere Schwerpunkte. Das ist nicht weiter schlimm und sollte so auch vom Mentee akzeptiert werden. Schließlich sollst du von der Erfahrung deines Mentors profitieren. Dennoch taugt nicht jeder erfolgreiche Unternehmer zum Mentor. Das ist besonders dann der Fall, wenn der Mentor seine Ziele und Erfolgsstrategien eins zu eins auf seinen Mentee projizieren will. Empathie ist das Schlüsselwort. Kannst du dich nicht mit den Erfolgsstrategien des Mentors identifizieren, müsst ihr unbedingt Rücksprache halten.

Klar ist, du musst dich als Mentee offen gegenüber neuen Ideen und Strategien zeigen. Stehen diese aber absolut nicht in Einklang mit deinen Bedürfnissen und deiner Situation, musst du dich deswegen nicht verbiegen. Viel eher muss der Mentor mit Anpassungen reagieren. Setzt er dich aber zu sehr unter Druck, gibt dir ausschließlich Anweisungen statt Vorschläge, musst du das nicht einfach so hinnehmen. Ignoriert er dann gar dein Feedback hierzu, ist es höchste Zeit über eine Trennung nachzudenken und einen anderen Mentor zu finden.

Wie du dich von deinem Mentor richtig trennst

Das Mentoring-Verhältnis solltest du trotz allem nicht mit einem Paukenschlag beenden. Den (ehemaligen) Mentor öffentlich zu kritisieren sorgt lediglich für Unmut bei allen Beteiligten – im Zweifelsfall sogar für ein im Vorfeld angespanntes Verhältnis mit deinem zukünftigen Mentor.

Damit dir keine Überheblichkeit oder Undankbarkeit nachgesagt wird, solltest du dich bedacht gegenüber ihm ausdrücken. Äußere deinen Wunsch, sich beruflich neu zu orientieren, oder dass dir aufgrund aktueller Projekte zu wenig Zeit für das aktuelle Mentoring-Programm bleibt. Bleibe konstruktiv und vermeide es, dein Problem unverblümt mitzuteilen. Dann steht auch dem vielleicht neu anstehenden Verhältnis zwischen dem neu gefundenen Mentor und seinem Schützling kein Misskredit ins Haus.

An den Anfang scrollen